Für den Übergang von kohlenstoffintensiven Technologien zu sauberen Energietechnologien wie Windkraftanlagen, Solarzellen, Elektrofahrzeugen und Batteriespeichern sind kritische Mineralien wie Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt unverzichtbar. Die Förderung dieser sogenannten Transition Minerals wird daher immer wichtiger. Die International Energy Agency (IEA) schätzt, dass sich die Nachfrage nach diesen Rohstoffen bis 2030 verdreifachen wird.
Der Abbau und die Verarbeitung der Transition Minerals sind jedoch mit erheblichen Umweltrisiken verbunden, darunter Landschaftszerstörung, Verlust der biologischen Vielfalt, Treibhausgasemissionen sowie Boden- und Wasserverschmutzung. Außerdem steht der Bergbau im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- und Zwangsarbeit, Verstößen gegen die Rechte indigener Gemeinschaften und schweren Arbeitsunfällen. Transition Minerals stammen dabei vor allem aus Ländern mit niedrigen Sozial- und Umweltstandards, wodurch negative Menschenrechts- und Umweltauswirkungen insbesondere am Ursprung der Lieferkette auftreten.
Hoher Wasserverbrauch beim Lithiumabbau in Lateinamerika
Ein Beispiel hierfür ist der Abbau von Lithium in Südamerika. Das Leichtmetall ist ein zentraler Rohstoff für die globale Energiewende. Mehr als die Hälfte der weltweiten Lithiumreserven befindet sich in den Salzwüsten des sogenannten „Lithiumdreiecks“ zwischen Argentinien, Bolivien und Chile. In dieser Region wird der Rohstoff aus lithiumhaltiger Sole gewonnen, die aus unterirdischen Salzlagerstätten stammt.
Um die Perspektive des Landes und der Betroffenen besser abzubilden, hat uns die argentinische NGO Fundación Ambiente y Recursos Naturales (FARN) mit ihrer Expertise unterstützt. FARN hat uns umfassende Informationen zu den negativen Auswirkungen des Lithiumabbaus in Argentinien bereitgestellt, die wir in die Datenbank des CSR Risiko-Check aufgenommen haben.
Der Lithiumbergbau in Argentinien hat unter anderem folgende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt:
Die Abbaumethoden verbrauchen große Mengen an Wasser, was sich in der ohnehin trockenen Region negativ auf die sensiblen Ökosysteme und die lokale Bevölkerung auswirkt.
Betroffene indigene Gemeinschaften kritisieren häufig Verstöße gegen ihr Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung (FPIC) sowie unzureichende Umweltverträglichkeitsprüfungen bei Bergbauprojekten.
Gegner von Bergbauprojekten sowie Menschenrechts- und
Umweltaktivist*innen sind oft Repressionen wie Gewalt, Drohungen und Verleumdungskampagnen ausgesetzt.
Um Unternehmen dabei zu unterstützen, diese Risiken zu identifizieren und anzugehen, empfehlen wir die Verwendung des CSR Risiko-Check zur Analyse der Lieferkette in Bezug auf diese Rohstoffe. Zur vereinfachten Nutzung wird innerhalb des CSR Risiko-Check die SITC-Klassifizierung angewendet. In der folgenden Tabelle (Tabelle 1) finden Sie die Suchbegriffe, mit denen Sie die relevanten Transition Minerals in unserem Tool finden können.
Das Team des CSR Risiko-Check ist stets darum bemüht, aktuelle Risikoinformationen zu Transition Minerals zur Verfügung zu stellen. Deshalb haben wir unsere Datenbank um die neuen Produktkategorien für Kobalt, Mangan, Lithium und Graphit erweitert. Zudem haben wir detaillierte Risikoinformationen zu weiteren Transition Minerals hinzugefügt. Dies wurde durch die Zusammenarbeit mit mehreren NGOs ermöglicht, die uns ihr wertvolles Wissen zur Verfügung gestellt haben. Wenn Ihnen Informationen fehlen, melden Sie sich gerne bei uns unter kontakt@csr-risiko-check.de.
Vor kurzem haben wir ein Webinar veranstaltet, um den CSR Risiko-Check näher zu erläutern. In diesem Webinar haben wir die neuen Funktionen des CSR Risiko-Checks erörtert und erklärt, wie das Tool Sie bei der Vorbereitung auf Rechtsvorschriften wie die CSDDD unterstützen kann. Falls Sie das Webinar verpasst haben, finden Sie unten die Aufzeichnung!
Der CSR Risk Check feiert nächstes Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Zeit für ein paar Fragen an einige der Menschen, die hinter dem Tool stehen: Marieke de Jong und Caroline Zamor. Lesen Sie, welche Herausforderungen die Arbeit am CSR Risk Check mit sich bringt und wie sie auf die vergangenen zehn Jahre zurückblicken.
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